Die "Konzertkurve" in Innsbruck 


 

Am 24. November 1858 nahm die K. k. priv. Südbahn-Gesellschaft den Betrieb auf der Eisenbahnstrecke Kufstein-Innsbruck auf. Dieser Streckenabschnitt im Inntal war Teil der geplanten Verbindung von Kufstein über Innsbruck, Bozen, Trient und Verona nach Venedig. Endpunkt dieser Strecke in Innsbruck war der seinerzeit als Südbahnhof bezeichnete heutige Hauptbahnhof. Erst 1867 konnte die Weiterführung der geplanten Bahnverbindung nach Bozen in Betrieb genommen werden, da der Bau der Gebirgsstrecke über den Brennerpass (1371m ü. NN) außerordentliche Schwierigkeiten mit sich brachte.

Zwischen 1880 und 1884 wurde die Arlbergbahn als Verbindung von Innsbruck nach Bludenz erbaut. Die Anbindung dieser Strecke an den vorhandenen Südbahnhof in Innsbruck erfolgte vom Bahnhof Wilten (Seit 1907 Westbahnhof) der Arlbergbahn aus ebenerdig, was den Bau von drei beschrankten Bahnübergängen erforderte und keinen direkten Anschluß der Arlbergbahn an den Frachtenbahnhof (Güterbahnhof) der Südbahn ermöglichte. Nach der Elektrifizierung der Arlbergbahn im Jahr 1925 war darüber hinaus eine niveaugleiche Kreuzung der Innsbrucker Straßenbahn und der Eisenbahn, bedingt durch die unterschiedlichen Stromsysteme, nicht mehr möglich, so daß die Straßenbahn nun mittels einer Brücke über die Eisenbahnlinie geführt werden mußte.

Schon 1906 schlug der spätere Stadtbaudirektor Dipl.-Ing. Fritz Konzert (1877–1964) die Verlegung der Arlbergbahn zwischen dem Westbahnhof und dem Hauptbahnhof in einen Einschnitt vor, um die Behinderung des Straßenverkehrs zu beseitigen. Durch zwei Weltkriege wurde jedoch die Ausführung dieses Projektes verzögert und konnte erst zwischen 1953 und 1956 nach den Plänen des Stadtbaudirektors ausgeführt werden. Die neue Trasse wurde 3-gleisig ausgeführt, wobei zwei Gleise die Verbindung zum Hauptbahnhof herstellten und das dritte Gleis die Arlbergbahn mit dem Frachtenbahnhof verband. Die durch den Bau des Einschnitts unterbrochenen Straßen wurden nun mittels Brücken über den Einschnitt geführt und im Verlauf der alten Straßenbahnbrücke entstand eine neue Straße, die zu Ehren des früheren Stadtbaudirektors und Initiator dieses Projektes den Namen Fritz-Konzert-Straße (im Plan K-Straße) erhielt.

Anläßlich der Eröffnung der "Konzertkurve" am 30. April 1956 wurde eine kleine Gedenkschrift herausgegeben, die hier wiedergegeben ist.



Quelle:

Mißbach: Eisenbahnen in Tirol, Stuttgart 1979


© Joachim Fricke 2007 / 2015