Der Bettungspflug der Deutschen Reichsbahn

 

Modell eines Bettungspfluges (bzw. Bettungskantenpfluges) im Museum Kleines Schloss, Blankenburg

Foto: J. Fricke

 

In den 1960er Jahren entwickelte das Forschungs- und Entwicklungswerks (FEV, später FEW) in Blankenburg/Harz einen Bettungskantenpflug (später als Bettungspflug bezeichnet), von dem die Deutsche Reichsbahn 40 Exemplare im RAW Schöneweide produzieren ließ. Bis in die 1980er Jahre kamen diese kleinen Fahrzeuge mit ihren Anbaugeräten noch auf Nebenstrecken zum Einsatz. Einige Exemplare sind bis heute in musealen Sammlungen erhalten. Ihre Aufgaben haben heute moderne Gleisbaumaschinen übernommen.

Zur Erklärung hier einige Auszüge aus der Dienstvorschrift DV 808/016 der Deutschen Reichsbahn:

Die weiteren Aufgaben wurden bei Bedarf durch Anbaugeräte erledigt:

Aufreißer

Lockern der Bettungsstoffe

Randwegpflug

Abpflügen des Randweges nach außen oder innen

Anpflug außen und innen

Hochsetzen der Bettung vor der Maschine

Vorkopfpflug

Abpflügen des Schotters vor den Schwellenköpfen

Planierpflug

Abziehen der Bettung in Höhe der Schwellenoberkante

Entlüftungsgrabenpflug

Herstellen eines Entlüftungsgrabens

Zum Einrichten der Anbaugeräte verfügte das Fahrzeug über diverse Seilwinden und konnte mit einer Wendevorrichtung auch komplett gedreht werden. Personell wurde der Pflug mit zwei Mann besetzt, ein dritter war für das Zugmittel erforderlich.


Quellen:

http://www.bahndienstwagen-online.de

Deutsche Reichsbahn: DV808/061 Einsatzanweisung für den Bettungspflug FEV Typ BP 104 mit Querförderer QF 102, 1969


© Joachim Fricke 2016