
Innsbruck
Hauptbahnhof 1930
(Sammlung:
J. Fricke)
Im
Jahr 1849 lag dem bayerische König Maximilian II. einen Ministerialbericht
vor, der den Bau einer Eisenbahnstrecke von München über Rosenheim nach
Salzburg vorschlug. Geplant war dabei auch ein Abzweig nach Kufstein in
Tirol. Der König legte jedoch als Voraussetzung fest, dass dieser Abzweig
weiter über Innsbruck nach Verona geführt werden soll. Auf Basis dieses
Berichts befasste sich zudem der Bürgerausschuss in Innsbruck im gleichen
Jahr mit der Thematik.
Die
Städte Bozen, Trient, Rovereto, Verona und Venedig richteten im Jahr 1850
eine Eingabe an den Generalgouverneur des Königreichs Lombardo-Venetien, um
auf einen Bahnbau hinzuwirken. Noch im gleichen Jahr wurde daraufhin der
Beschluss gefasst, die Planungen für den Streckenbau aufzunehmen.
Der
zuständige Sektionsrat des Handelsministeriums Dr. Ghega meldete am 10.
Juni 1851 die Fertigstellung der Planungen für die Strecke Kufstein –
Innsbruck. 11 Tage später kam es zu einem Staatsvertrag zwischen Bayern und
Österreich bezüglich des Baus und Anschlusses der Strecke in Rosenheim mit
einer garantierten Fertigstellung bis 1856 (Zum
Vergrößern auf das Bild klicken). Ebenfalls erfolgte die
Verpflichtung zum Bau der Strecke von Verona nach Bozen bis zum Jahr 1858.
Zwischen
1851 und 1853 übernahm Carl Ritter von Ghega die Vorarbeiten zur
Fertigstellung der Strecke von Kufstein nach Innsbruck. Da es beim Bau zu
Verzögerungen im Bereich der Festung Kufstein kam – Das Militär hatte
Bedenken bezüglich der Grenzbefestigung geäußert – wurde 1856 ein
weiterer Staatsvertrag geschlossen, der nun die Fertigstellung der
vollständigen Strecke bis Oktober 1858 festlegte. Zum gleichen Zeitpunkt
sollte auch der Bahnbau Verona-Bozen abgeschlossen sein. Der Bau der
Brennerbahn von Bozen nach Innsbruck wurde vorerst verschoben. Zum Bau und
Betrieb der Strecke wurde auch privates Kapital herangezogen und die
Strecken in die private „k. k. privilegierte Südbahn-Gesellschaft“
überführt. Diese wurde auch zum Bau der Brennerbahn verpflichtet.
Die
Eröffnung der Strecke erfolgte am 24. November 1858. 1889 bis 1891 wurde
die Strecke dann zweigleisig ausgebaut um dem gestiegenen Verkehr gerecht zu
werden. Am 1. Juli 1924 wurde die Südbahn-Gesellschaft wieder verstaatlicht
und in die Österreichischen Bundesbahnen (BBÖ) aufgenommen. Drei Jahre
später erfolgte die Elektrifizierung der Strecke.
Carl
Ritter von Ghega (1802 - 1860)

Carl
Ritter von Ghega war ein österreichischer Ingenieur. Geboren 1802
in Venedig als Sohn albanischer Eltern, besuchte er später das
kaiserliche Militärkollegium, studierte Mathematik in Padua und
arbeitete zunächst bei der k.k. Staatsbaudirektion als
Abteilungsingenieur. 1836 trat er in die Dienste der
Kaiser-Ferdinands Nordbahn ein. 1848 war er Bauleiter der
Semmeringbahn und General-Inspektor für Staatseisenbahnbauten. 1849
wurde er Sektionsrat im k.k. Ministerium für öffentliche Arbeiten,
1850 Ministerialrat, 1852 Vorstand der Zentraldirektion für
Eisenbahnbauten. 1851 wurde er geadelt. Er verstarb 1860 in Wien an
Tuberkulose.
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Historischer
Abbildung mit der Innbrücke und dem Viadukt
Schon
der Detailentwurf von Ghega sah ein Viadukt zwischen dem Innsbrucker Bahnhof
und der Brücke über den Inn vor, welches zwischen 1853 und 1854 unter
Ghegas Leitung fertiggestellt wurde. Im Jahr 1934 erfolgten umfangreiche
Sanierungsarbeiten des Viaduktes, die in einem Fotoalbum der
Bundesbahndirektion Innsbruck dokumentiert wurden. Dies Arbeiten sind
vergleichbar mit der Sanierung des Berliner Stadtbahnviaduktes zwischen 1922
und 1932.
Im
Folgenden ist diese Fotodokumentation wiedergegeben.
























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